Die Union hat trotz Verlusten die Europawahl in Deutschland gewonnen. Sie verlor 2,6 Prozentpunkte und holte laut vorläufigem amtlichen Endergebnis 35,3 Prozent der Stimmen. Die Verluste gehen überwiegend auf das Konto der CSU, die 1,9 Prozentpunkte verlor (CDU: minus 0,7). Für den Freistaat Bayern bedeutet das, dass nur noch 40,5 Prozent der Wahlberechtigten dort ihre Stimme der CSU gegeben haben. Bei der Europawahl vor fünf Jahren hatte sie dort noch 48,1 Prozent erzielt.
Die SPD gewinnt erstmals bei Europawahlen kräftig hinzu und kommt auf 27,3 Prozent – 6,5 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2009. Damals hatte sie allerdings ihr bisher schlechtestes Ergebnis eingefahren. Die Sozialdemokraten um ihren deutschen Spitzenkandidaten Martin Schulz liegen damit besser als bei der Bundestagswahl. Wie populär er ist, zeigt sich am Wahlergebnis der SPD in Schulz‘ Heimatstadt Würselen bei Aachen: Dort kam die SPD auf 51,6 Prozent.
Drittstärkste Kraft werden die Grünen mit 10,7 Prozent (minus 1,4). Ebenfalls im Parlament vertreten ist die Linkspartei mit 7,4 Prozent (minus 0,1). Die FDP büßt wie schon bei der Bundestagswahl erneut massiv ein – minus 7,6 Prozentpunkte – und kommt nur noch auf 3,4 Prozent.
Erstmals im Europaparlament vertreten ist die europakritische Partei Alternative für Deutschland (AfD). Sie kam auf 7,0 Prozent. Zudem haben sieben kleine Parteien nach dem Wegfall der Sperrklausel den Sprung ins Europaparlament geschafft: Die Freien Wähler erreichen 1,5 Prozent, die Tierschutzpartei 1,2 Prozent und die Familienpartei 0,7 Prozent. Die ÖDP kommt auf 0,6 Prozent, die rechtsextreme NPD auf 1,0 Prozent. Die Piratenpartei erhält 1,4 Prozent. Auch die satirische Die Partei gewinnt mit 0,6 Prozent der Stimmen einen Sitz.
Quelle: tagesschau.de